Die in unserer Erziehungsstelle Hirsch lebenden Jugendhilfekinder lernen das Landleben mit all seinen Schatten- und Sonnenseiten kennen. Dazu gehören das Verantwortungsbewusstsein und der Pflegeaufwand, welche Tierhaltung mit sich bringt, aber auch die vielen spannenden Stunden beim Toben und Kuscheln mit den Tieren sowie dem Reiten auf den Pferden.
Doch darüber hinaus lernen alle auch auf natürliche Weise, wie der Kreis des Lebens funktioniert. Denn leider gehören auch im Tierparadies die Schattenthemen wie Krankheit und Tod dazu.
Erst vor Kurzem haben sich alle riesig über die Geburt eines neuen Fohlens gefreut, schließlich sind die kleinen, noch tollpatschigen Vierbeiner doch besonders niedlich anzusehen. Doch leider hat das Neugeborene dieses Mal das Licht der Welt nur für ein paar wenige Tage erblicken können und starb kurz nach seiner Geburt bereits. Nicht nur für alle aus der Erziehungsstelle ein Schock, auch Pferdemutter und Stute Babette betrauerte den Verlust ihres Fohlens sehr.
Umso aufgeregter waren alle, als Erziehungsstellenleiterin Alexandra Hirsch nur kurz später einen Hilferuf von anderen Pferdebesitzern erhielt: Das Fohlen „Juni“ hatte bei seiner Geburt seine Mutter verloren und stand schon zu Beginn seines Lebens als Waise dar. Schnell war klar, dass man die trauernde Stute und das verwaiste Fohlen zusammenbringen musste und so wurde Juni auf den Hof der Hirschs gebracht. Stute Babette nahm das Waisenfohlen auch sogleich an und kümmert sich nun liebevoll um es. Das ist auch für die Jugendhilfekinder eine ganz besondere Situation, zu sehen, wie auch im Tierreich aus etwas Schlechtem etwas Gutes erwachsen kann und selber teilhaben zu können daran, dass es allen zusammen gut geht. Was für ein positives Beispiel von kümmerndem Miteinander!