Sind als Familie zusammen gewachsen: Simone und Andreas Loewe mit Mia und Joe
Foto: Jürgen Dumnitz/HNA
[Bodenfelde]- Simone und Andreas Loewe konnten schon immer gut mit Kindern umgehen und haben ein Herz für Großfamilien. Das sind zwei der Voraussetzungen, die das Paar letztendlich dazu gebracht Pflegefamilie zu werden. Am 01. Juli zum „Tag der offenen Haustür“ öffnet sich die in Bodenfelde ansässige Pflegefamilie, um Interessenten und künftigen Pflegeltern einen Einblick in das tägliche Leben als Pflegefamilie zu geben und aus erster Hand „Rede und Antwort“ zu stehen.
Solch ein offener Tag bei einer Pflegefamilie ist insbesondere für all diejenigen eine besondere Informationsmöglichkeit, die selbst mit dem Gedanken Pflegefamilie zu werden spielen. Denn nicht nur Andreas und Simone Loewe als erfahrene Pflegeeltern, sondern auch einige ihrer Pflegekinder werden an diesem Tag auf dem Hof der Familie anwesend sein. Es geht dabei um eine Plattform für einen Austausch auf Augenhöhe. Vor allem freuen sich alle schon sehr darauf, möglichst viele bunte Fragen aus ihrem Alltag zu beantworten.
Pflegefamilien dringend gesucht
Pflegefamilien werden immer gesucht und die Fachberatung Pflegefamilien freut sich jederzeit über Interessenten. Eine besondere berufliche Ausbildung ist nicht vonnöten. Im Gegenteil, der Weg in die Pflegelternschaft ist für jede Familie anders. Neben Familie Loewes großem Herz für Kinder, war auch Simone Loewes Job ein Auslöser. Denn als Zahnarzthelferin kam sie in der Praxis erstmals mit Pflegefamilien in Kontakt und später auch ins Gespräch. Nach der Geburt der beiden leiblichen Kinder musste sich die 59-Jährige mit der Frage ihrer Jobperspektive auseinandersetzen, denn jetzt benötigten auch die jungen Familienmitglieder viel von ihrer Zeit und Aufmerksamkeit. Der Gedanke an das Großfamilienleben und die Möglichkeit einem Pflegekind ein liebevolles, stabiles Zuhause bieten zu können, kam schnell auf. Das Paar entschied sich für diesen großen Schritt und holte auch die eigenen Kinder mit ins Boot. Alle waren begeistert und erste Schritte über den Landkreis führten schon bald zum Erfolg und ein erstes Pflegekind zog ein.
Loewes auf dem Weg zur „Großfamilie“
Nachdem die eigenen Kinder groß waren und das erste Pflegekind plötzlich allein in der Familie war, sollte ein weiteres Pflegekind aufgenommen werden. Familie den damaligen Leiter der Fachberatung für Pflegefamilien des Albert-Schweitzer-Kinderdorf kennenlernte, entschieden sie sich wieder zur Aufnahme von Pflegekindern.
Das Konzept des Albert-Schweitzer-Familienwerks, immer einen festen Bezugsbetreuer zu haben und regelmäßig Supervisionen und Schulungen angeboten zu bekommen sowie an vielen unterschiedlichen Gemeinschaftsaktionen mit anderen Pflegefamilien teilnehmen zu können, hat Andreas und Simone Loewe von Anfang an überzeugt. Sie wechselten von der Betreuung durch den Landkreis Northeim zum Familienwerk als Betreuungspartner. Nach einem intensiven und für beide Seiten sehr aufschlussreichen Bewerbungsverfahren, waren Loewes als offizielle Pflegefamilie bei der Fachberatung für Pflegefamilien des Familienwerks registriert und nicht viel später zogen zwei Schwestern als Pflegekinder ein. Alle drei aufgenommenen Pflegekinder waren somit ungefähr in einem Alter und alle wuchsen sehr schnell als Familie zusammen und wurden in der Pflegefamilie Loewe gemeinsam groß.
Simone und Andreas Loewe entschieden sich daraufhin explizit älteren Kindern eine Chance in ihrer Pflegefamilie zu geben, denn gerade Kinder im Jugendalter sind schwerer zu vermitteln. Doch zunächst erhielt der dreijährige Joe als Notfall Einzug in die Familie. Joe lebt bis heute bei Loewes und bekam im Laufe der Zeit noch Mia als ältere Pflegeschwester dazu.
Mia ist bis heute froh über ihr neues Zuhause und betont: „Ich fühle mich sehr wohl hier, alles ist so liebevoll und es wird sich noch immer mit vollem Herzen um uns gekümmert, das ist auch keine Selbstverständlichkeit.“
Mia ist zudem überzeugt davon, dass kein anderes System ihr das Gefühl anzukommen und angenommen zu werden so umfangreich und gut vermitteln könnte wie es in der Pflegefamilie der Fall ist.
Auch das Ehepaar Loewe möchte alle Menschen, die mit dem Gedanken ein Pflegekind aufzunehmen spielen, ermutigen: „Trauen Sie sich!“
Als ein Rezept zum Erfolg sieht das Ehepaar die Einstellung zum positiven Wirken sowie die Bereitschaft in das offene Gespräch zu treten und aktiv auf die Kinder und Jugendlichen zuzugehen. Man kann immer einen gemeinsamen Weg finden, wenn sich alle Wertschätzung entgegenbringen.
Mehr Einblicke in das Leben einer Pflegefamilie und die Möglichkeit nach Herzenslust Fragen über deren Alltag zu stellen, bietet der „Tag der offenen Haustür“ am 01. Juli in der Sollingstraße 9 in Bodenfelde.
Die Kontaktdaten der Fachberatung für Pflegefamilien sind:
Telefon: 0 55 54 – 99 59 86-3 sowie per E-mail über
Wer zudem noch mehr zum Thema Pflegefamilien und die Fachberatung Pflegefamilien erfahren möchte, findet hier weitergehende Informationen.
Fotoquelle: Jürgen Dumnitz/HNA