Selvije Izlamay mit dem frisch erschienenen Buch “Bittersüße Wirklichkeiten”, an dem sie im Rahmen eines Schreibwettbewerbs mitgewirkt hat.
Gedanken um „Bittersüße Wirklichkeit“, die machte sich Selvije Izlamay vor kurzem. Die 35-jährige lebt angebunden an das Jugendwohnen des Albert-Schweitzer-Kinderdorf e.V. in Uslar und machte vor drei Jahren ihre ersten Erfahrungen als Autorin.
Erst sehr spät entdeckte die junge Frau ihre Leidenschaft Worte auf Papier zu bringen. Geschichten hat sie immer zu erzählen – insbesondere hat sie eine eigene Geschichte, die es ihr nicht immer leicht, viel zu häufig sehr schwer machte und die sie doch selber in die Hand nahm, um auf den Verlauf ihrer Geschichte einen größtmöglich positiven Verlauf zu nehmen. So lernte sie auch erst vor wenigen Jahren richtig zu schreiben und zu lesen. Mit Stolz und einem guten Gefühl machte sich Selvije daher im Jahr 2019 das erste Mal an das Schreiben einer Geschichte. Damals erzählte ihr ihre Betreuerin Sabine Böker (Leiterin des Jugendwohnens Uslar) von einem Schreibwettbewerb für Menschen mit Handicap. Aufgrund einer Muskelerkrankung muss Selvije viel Zeit ihres Lebens in einem Rollstuhl verbringen. Aber es ist nicht dieser Schicksalsschlag, den sie zum Thema macht. Sie geht weiter zurück, auch in die Tage ihrer Kindheit.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2021. Selvije ist noch behänder und selbstständiger geworden. Das Schreiben von kleinen Geschichten gehört inzwischen immer mal wieder zu ihren festen Hobbies. Wen wundert es da, dass sie sofort Feuer und Flamme war, als sie von dem neusten Schreibwettbewerb b.bobs-59 Literaturwettbewerb des Geest Verlages erfahren hat. Wieder ist es Sabine Böker, die ihr den Tipp gibt. „Bittersüße Wirklichkeiten“ ist dieses Mal das übergreifende Thema. Für Selvije wird ein Abschiedsbrief an einen der wichtigsten Menschen in ihrem Leben, ihre Großmutter, zur bittersüßen Wirklichkeit. Doch sie packt in ihre neueste Geschichte noch viel mehr ihrer Empfindungen; zum Beispiel über die persönliche Bürde einer Pandemie! Der gesamte Text ist sehr emotional für Selvije, selber lesen möchte sie ihn daher nicht. „Wenn andere ihn vorlesen, habe ich kein Problem damit“ sagt die 35-jährige selbstbewusst. Aber selbst ist sie eben viel zu nah an ihrer Geschichte dran. Trotzdem möchte sie ihre Arbeit und auch die Arbeit von anderen Autor*Innen mit Handicap, die an dem neu erschienenen Buch „Bittersüße Wirklichkeit“ vom Geest-Verlag mit ihren Geschichten beteiligt waren, der Öffentlichkeit im Rahmen einer Lesung vorstellen.
Leider hat sich hierfür noch keine passende Räumlichkeit im Umkreis von Uslar gefunden. Denn unbedingt muss diese barrierefrei sein! Wer Interesse an einem kulturellen Event der besonderen Art in seinen Räumlichkeiten – zum Beispiel einem Café oder einem geräumigen Buchladen – hat, kann sich gerne bei Sabine Böker, der Leiterin des Jugendwohnens unter der Telefonnummer: 05571 – 913 041 oder per email unter melden.
Und wer schon jetzt Interesse an dem ganzen Buch mit den sehr beeindruckenden Geschichten hat, kann dies im Buchladen in Uslar erwerben.