In der systemischen Werkstatt (einem 14-tägig stattfindenden Fortbildungstermin) schulen wir uns interaktiv in der systemischen Behandlungstechnik und der Klarheit unserer systemischen Haltung:
Als systemisch orientierte Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie unter dem Dach des Albert-Schweitzer-Familienwerks erarbeiten wir gemeinsam mit unseren PatientInnen und ihren Bezugspersonen sorgfältige Behandlungsaufträge.
Wir verstehen uns als Begleiter für einen Teil ihres Weges, erarbeiten auf Augenhöhe und in beidseitiger Verantwortung Ressourcen und Lösungen.
Auf dieser Grundlage wollen wir innerhalb fachlicher, ethischer und juristischer Grenzen die individuellen Lebensentwürfe wertschätzend zur Kenntnis nehmen, nach Möglichkeit verstehen und sie wenn möglich in Kooperation mit der Familie weiter entwickeln. Dabei werden die individuellen Problembeschreibungen, das persönliche oder familiäre Leiden wahrgenommen und respektiert.
Unverzichtbare Voraussetzung unserer Arbeit ist eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern, Jugendlichen, ihren Familien und den weiteren beteiligten Personen. Nur auf dieser Grundlage ist es möglich, Therapieziele und -aufträge zu entwickeln. Die Therapie selbst verstehen wir als Anstoß zu Suchprozessen. Als TherapeutInnen sind wir dabei nicht ExpertInnen für spezifische Lösungen, sondern ExpertInnen für das therapeutische Gespräch, in dem gemeinsam nach Alternativen oder Entwicklungsmöglichkeiten geforscht wird.
Es geht uns nicht um das Aufdecken von Fehlern oder Defiziten, sondern um die Suche nach offenen oder verborgenen Fähigkeiten und Ressourcen.
Wir sind neugierig, allparteilich und offen für unterschiedliche Wahrheiten und Sichtweisen.
Probleme verstehen wir als Lösungsversuche bzw. als Hinweise auf zugrundeliegende und anerkennenswerte Bedürfnisse.
Psychische Störungen werden nicht als in einem Systemmitglied ( dem Patienten) lokalisierte Phänomene betrachtet und behandelt, sondern als interaktionell ( zwischen Patient, Familie, Behandelnden) erzeugte kommunikative „Gemeinschaftsleistungen“ verstanden und therapiert.
Symptome können immer verstanden werden als möglicherweise zu einem früheren Zeitpunkt sinnvoller, in der Entwicklung aber fehlgeschlagener oder gegenwärtig untauglicher Versuch, ein Problem zu lösen. In jedem störenden Verhalten steckt somit also eine Ressource, die es zu nutzen gilt.
So arbeiten wir mit den Patienten:
Wir stellen unsere Professionalität und unser Engagement den PatientInnen und ihren Bezugspersonen zur Verfügung.
Wir gestalten einen Rahmen, der für Sicherheit sorgt und in einer angenehmen Atmosphäre neue Erfahrungen, Entwicklung, Eigeninitiative und Kreativität ermöglicht und fördert.
Wir betrachten jedes Problem individuell in seinem Kontext und suchen gemeinsam auf Augenhöhe individuelle Lösungen. Standards sind für uns selbstverständlich, werden aber ständig auf ihre Zieldienlichkeit für den Einzelnen überprüft.
Wir verhalten uns verantwortungsvoll, verlässlich, wertschätzend, achtsam, ehrlich, offen und transparent.
So arbeiten wir miteinander:
Alle Professionen begegnen sich auf Augenhöhe, übernehmen verlässlich die Verantwortung für die eigenen Aufgabenbereiche und arbeiten kooperativ zusammen. Dabei profitieren wir von den Stärken und Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter und erhalten uns Vielfalt, Individualität und Kreativität.
Wir reflektieren unser Handeln professionell; Fort- und Weiterbildungen, Supervisionen und Coaching halten wir für essentiell.
Wir legen Wert auf respektvollen Umgang miteinander und mit uns selbst.
Methoden in Einzel-, Gruppen- und Familientherapien
Neugierige, zirkuläre, hypothetische Fragen, Fragen nach Ausnahmen vom Problem, Fragen nach Unterschieden, lösungs- und ressourcenorientierte Fragen, Skalierungsfragen, freundliche Irritation, Genogrammarbeit, Familienskulptur, Familienbrett, paradoxe Interventionen, „Hausaufgaben“, Beendigung des Familiengesprächs in einem Schlusskommentar, Zwischenbilanzen, reflektierende Teams
Systemische Familientherapie:
Mit dem Ziel, den Patienten und seine Familie an der Behandlung zu beteiligen (Therapiezielplanung – gemeinsames Fallverständnis), Netzwerkarbeit mit Kooperationspartnern.