Hermannsburg: Das Mutter-Kind-Café für geflüchtete, arabisch sprechende Frauen findet jetzt in der Außenstelle des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V., im Feldweg 11, in Hermannsburg statt. „Wir freuen uns, dass wir der Gemeinde bis zur Fertigstellung des Familien- und Bildungszentrums für dieses wichtige Projekt unsere Räume zur Verfügung stellen können,“ sagt Einrichtungsleiterin Susanne von Zimmermann. „Seit acht Jahren wird hier sehr wertvolle Arbeit geleistet!“, lobt sie die Organisatorin Evet Bebawy und das ehrenamtliche Team.
„Wir gehen immer mit viel neuer Kraft nach Hause“, bestätigen auch die Besucherinnen des Cafés. Bebawy und ihr Team unterstützen und begleiten die geflüchteten Frauen, wo sie nur können. Neben zwischenmenschlichen Begegnungen und Gesprächen geht es auch darum, Probleme zu lösen: „Wo finde ich praktische Hilfe?“ – „Wen kann ich in dieser Situation fragen?“ – „Hat jemand eine freie Wohnung für mich?“. Persönliche Erfahrungen und ein gutes Netzwerk sind sehr hilfreich, wenn Menschen sich in einer neuen Umgebung einleben.
Dennoch begleitet das Team die Frauen nicht nur in der Anfangszeit. Viele der Besucherinnen kommen seit Jahren immer wieder. Und so wandelten sich auch die Themen der Treffen. Ging es anfangs darum, erste Sprachkenntnisse zu erwerben, so sind inzwischen kulturelle Bräuche und Unterschiede, Erziehung und Ratschläge in Lebensfragen von Interesse. Dabei sorgt eine ehrenamtliche Kinderbetreuung dafür, dass sich die Frauen mit voller Aufmerksamkeit ihren Anliegen widmen können.
Initiiert wurde das Mutter-Kind-Café im Jahr 2016 vom Albert-Schweitzer-Familienwerk, das auch heute noch für die Organisation zuständig ist. Die erste Runde wurde über das Integrationsprojekt „Hand in Hand“ finanziert. Dass das Angebot aber dauerhaft existiert, ist der Gemeinde Südheide zu verdanken, die den Wert des Projektes erkannte und in die langfristige Finanzierung einstieg.
Rund zehn Frauen mit Kindern vom Kleinstkind- bis zum Jugendalter sind regelmäßig im Café dabei. Die Meisten erfahren über Mund-zu-Mund-Propaganda von den wöchentlichen Treffen (samstags von 9 bis 13 Uhr). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Da es aber zu Terminverschiebungen kommen kann, ist eine vorherige Abstimmung mit Evet Bebawy (tel. 0 173 326 225) oder einer der Teilnehmerinnen sinnvoll.
Fotos: Während die Frauen Zeit für sich und ihre Gesprächsthemen haben (oben),
betreuen Mathew und Calvin Bebawy (unten rechts) die Kinder.