Fachliche Entwicklung und neue Perspektiven
Albert-Schweitzer-Familienwerk Hermannsburg investiert umfangreich in Mitarbeiter*innen
Hermannsburg: Ein moderner Fortbildungsraum und über 40 Fortbildungen in 2024: Das Albert-Schweitzer-Familienwerk in Hermannsburg investiert stark in die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter*innen. Die Personalentwicklung schafft Handlungssicherheit und Entwicklungschancen im Job und bringt neue Attraktivität für Quereinsteiger*innen und Fachkräfte, wie Heilerziehungspfleger*innen.
Umbau in Eigenleistung
Flache Hierarchien, Neubauten und innovative pädagogische Konzepte: Die Behinderten- und Jugendhilfe Hermannsburg des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. hat in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, wie moderne Eingliederungshilfe aussehen kann. Das neueste Projekt legt den Fokus erneut auf die Mitarbeitenden. Dabei wird stark in die Aus- und Weiterbildung investiert. Über 40 praxisnahe Fortbildungen sind im nächsten Jahr geplant.
Hell und freundlich erstrahlt der neue Fortbildungsraum auf dem parkähnlichen Gelände des Familienwerks in Hermannsburg. Dass dies bis vor kurzem noch eine zweckmäßige Werkstatthalle war, ist nicht mehr wiederzuerkennen. Innerhalb weniger Monate hat das Haustechnik-Team des Familienwerks den Bereich umgebaut.
Entstanden ist ein moderner Raum, in dem gelernt und diskutiert, getagt und supervidiert wird und neue Pläne entstehen. Zur Verfügung stehen Beamer und Lautsprecher, Flipcharts, Meta-Planwände, ein separater Gruppenarbeitsraum, eine Teeküche und Sanitäranlagen.
Peter Albrecht als fester Partner der Personalentwicklung
“Ich finde die Bedingungen optimal, um mit meinen Teilnehmer*innen zu lernen und zu wachsen”, berichtet Peter Albrecht. Der Diplom-Pädagoge ist Leiter der Berufsbildenden Schulen in Uslar und bildet seit Jahrzehnten Heilerziehungspfleger*innen und Pflegefachkräfte aus. Als fester Partner der Personalentwicklung ist Albrecht regelmäßig in Hermannsburg zu Gast und gibt Fortbildungen zu pädagogischen und psychologischen Themen, Kommunikation und persönlichen Kompetenzen.
Albrecht schwärmt auch von der Lage des Fortbildungsraumes: „Wir sind hier zentral auf dem Gelände und doch entkoppelt vom Alltag: So lässt sich konzentriert lernen und gleichzeitig geht der Bezug zur Praxis nicht verloren.“ Außerdem besteht eine enge Anbindung an das Team der Hauswirtschaft und Großküche, die für das leibliche Wohl sorgt.
Hohe Investitionen in Aus- und Fortbildung
„Im neuen Fortbildungsraum und in unserem Fortbildungsprogramm wird das greifbar, woran wir in den vergangenen Jahren intensiv gearbeitet haben”, erzählt Susanne von Zimmermann, Einrichtungsleiterin des Familienwerks in Hermannsburg. “Wir investieren stark in den Bereich der Aus- und Fortbildungen. In den Ausbau des Fortbildungsraums sind bereits 50.000 Euro geflossen. Dazu kommen jährliche Investitionen für Fort- und Weiterbildungen sowie für die Ausbildung von Nachwuchskräften im Bereich von ca. 100.000 Euro.”
40 praxisnahe Fortbildungen geplant
Das Fortbildungsprogramm für 2024 sieht über 40 praxisnahe Fortbildungen vor. Diese erstrecken sich inhaltlich von Kommunikationsmitteln (z.B. Unterstütze Kommunikation) über Störungsbilder (z.B. Autismus-Spektrum-Störungen) bis hin zu pflegerischen und ergotherapeutischen Methoden. Ergänzt werden die Fortbildungen durch regelmäßige EDV-Sprechstunden, Supervisionen und Dienstbesprechungen sowie bei Bedarf auch individuelle Fort- und Weiterbildungen einzelner Beschäftigter.
Langfristige Ziele
“Unsere Mitarbeiter*innen besitzen bereits einen großen Pool aus Kompetenzen, Fähigkeiten und Ressourcen”, betont Susanne von Zimmermann. “Diese wollen wir hervorheben, noch besser in den Arbeits-Alltag einbinden und gezielt weiterentwickeln. Unsere Einrichtung ist vielfältig: Hier arbeiten Fachkräfte verschiedener Berufe, aber auch Quereinsteiger*innen, die unterschiedlichste Hintergründe haben. Hier braucht nicht jede*r die gleiche Fortbildung. Entscheidend ist, dass jede*r die richtigen bekommt, um eine tolle Arbeit mit den Klient*innen machen zu können und sich persönlich weiterzuentwickeln. An diesem Motto orientieren wir uns.“
Individuelle Weiterentwicklung erwünscht
Hierzu hat die Behindertenhilfe Hermannsburg in Worshopseine eigene Qualifizierungssystematik entwickelt. Diese zielt auf eine langfristige Qualitäts- und Personalentwicklung , die sowohl die Bedarfe der Klient*innen und der Einrichtung, als auch die Wünsche und Ziele der Mitarbeiter*innen berücksichtigt.
“Die Systematik schafft für Mitarbeiter*innen neue Wege, sich im Familienwerk weiterzuentwickeln,“ erklärt Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler Yannick Tahn, der für die Personalentwicklung verantwortlich ist. „Besonders wichtig ist uns, dass die Systematik fair ausgestaltet ist. Sie soll für alle Mitarbeiter*innen gleich funktionieren und dennoch die persönlichen Hintergründe, Leistungen und Kompetenzen berücksichtigen.”
Wie funktioniert das konkret? Zum einen sieht die Qualifizierungs-Systematik Basisschulungen für (neue) Mitarbeitende vor, um Handlungssicherheit zu geben und einen bestimmten Grad an Qualität in der gesamten Einrichtung sicherzustellen. Hinzu kommen Fortbildungen, die aus individuellem Interesse oder Bedarf belegt werden können. Wer an welchen Fortbildungen teilnimmt, wird in Personalentwicklungsgesprächen mit der Führungskraft besprochen.
Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Familienwerks
Mitarbeitende, die auffallend gute Leistungen erbringen und mehr Verantwortung übernehmen wollen, können sich im Rahmen eines persönlichen Qualifizierungsplans zudem für höherwertigere Tätigkeiten qualifizieren. Hierbei besteht auch die Option, in eine höhere Entgeltgruppe aufzusteigen. Dies ist vor allem für ambitionierte Quereinsteiger*innen interessant, die bislang an gläserne Decken gestoßen sind, auch wenn Sie beispielsweise zu den starken Leistungsträger*innen gehörten.
Mit der neuen Personalentwicklung will die Behinderten- und Jugendhilfe Hermannsburg also insbesondere den Quereinsteiger*innen Perspektiven in der Organisation bieten. “Neben der klassischen Ausbildung zur Heilerziehungspfleger*in, die wir gerne unterstützen, eröffnen sich insbesondere über die Fort- und Weiterbildungen neue Perspektiven, sich im Familienwerk weiterzuentwickeln.”, erklärt von Zimmermann.