Kuratoriumsvorsitzender Karl-Heinz Driehorst (links) zusammen mit den neuen und alten Vorständen Martin Kupper, Dr. Omar Mahjoub, Wilfried Lorenz und Astrid Walter. Nicht mit auf dem Bild und ebenfalls aus dem Vereinsvorstand ausgeschieden sind Angelika Schürzeberg und Dr. Matthias Wilkening.
[Uslar]- Mit viel Magie und Charme, Show-Einlagen und Historie beging das Albert-Schweitzer-Familienwerk seinen feierlichen Festakt zum 60-jährigen Vereinsbestehen. Elemente aus Talkshow-Formaten, Quiz-Sendungen und Comedy sorgten für einen kurzweiligen offiziellen Festakt mit anschließenden lockeren Feierlichkeiten für die geladenen Gäste. Hauptakteure des Tages waren die Mitarbeitenden und Unterstützer. Denn ohne sie wäre das Albert-Schweitzer-Familienwerk heute nicht von Erfolg gekrönt.
Angefangen hat alles mit dem Kinderdorf in Uslar. Nach und nach kamen das zweite Kinderdorf in Alt Garge im nördlichen Niedersachsen sowie weitere Angebote der Kinder- und Jugendhilfe dazu. Recht bald schon erweiterte sich das Angebot des Vereins abermals auf Angebote in der Altenhilfe, der Behindertenhilfe, eine Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und auch Begleitung psychisch erkrankter Erwachsener. Ein Berufsbildungsangebot in pflegerischen Fachberufen unter dem Dach einer eigenen Berufsbildenden Schule rundet das Vereinsangebot bis heute ab.
Kurzweiliger Überblick
All das und natürlich auch die ganz besonderen Momente des Vereinslebens, wurden im Programmverlauf zum Thema gemacht. Mal spannend, mal humorvoll, doch immer unterhaltsam führte Marketingleiter und Moderator des Abends Jörg Grabwosky durch die Vereinshistorie. Live-Einblicke in die verschiedenen Bereiche beispielsweise der Kinder- und Jugendhilfe oder der Altenhilfe gab es dank spannend geführter Interviews auch. Petra Sendt trat als erste Zeitzeugin auf. Sie wurde in den 1970er Jahren in die Kinderdorffamilie Lassek aufgenommen. Immer wieder lockerte Comedian Sascha Korf zudem das Programm auf. Besonders erwähnenswertes Highlight waren musikalische Augenblicke zu Beginn der Veranstaltung und am Ende des Festakts, die sogleich auch den Übergang des offiziellen Teils in die Mitarbeiterfete einläuteten: Alle leitenden Angestellten sowie einige Kinder und Senioren aus den Familienwerksinternen Angeboten präsentierten sich in einem sympathisch-schwungvollen Video zum Song „Best of Us“.
Wertschätzung aus der Staatskanzlei
Ein ebenfalls sehr bewegender Moment war die eigens für den Festakt des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. angefertigte Video-Grußbotschaft des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil. Er freute sich darüber, dass aus diesem in Niedersachsen gegründeten Verein „ein starker Träger geworden ist, mit vielen hundert Beschäftigten, aber vor allen Dingen auch ein mit noch viel mehr Menschen, die tatsächlich auch ganz konkret die Hilfe durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten.“
Der Ministerpräsident lobte zudem die Ausrichtung des Festes mit anschließender Mitarbeiterfete insbesondere auf die im Albert-Schweitzer-Familienwerk tätigen Menschen. „Soziale Arbeit ist ohne Menschen gar nicht denkbar“ betont er und räumt auch die künftigen und aktuellen Herausforderungen im sozialen Berufsengagement ein. Er bot zum Schluss seiner Rede ganz konkret eine Diskussion an, die der Politik aufzeigen soll, was konkret vonnöten wäre, damit der Arbeitsalltag im sozialen Bereich erleichtert wird und somit auch wieder freie Ressourcen geschaffen werden können.
Auch aus dem Bundespräsidialamt gab es schriftliche Grußworte, die verlesen wurden. Eine besondere Wertschätzung kam zudem in Form eines Schecks von dem für das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. zuständigen Wirtschaftsprüfer Martin Zabel von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Friedrichs und Partner aus Göttingen sowie von Hartmut Schrader, der einen „Witwensack“ mitbrachte und im Namen der Freimaurerloge Georg zur Deutschen Eiche in Uelzen den darin verborgenen Scheck überreichte.
Ein Wandel des Vereins
Bewegende Abschiedsworte verkündete zudem Dr. Omar Mahjoub. Der Vereinsvorsitzende verabschiedete sich aus seinem langjährigen Amt und läutete somit auch die neue Ära des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. ein, in dem ein hauptamtlicher Vorstand die Federführung übernimmt. Dieser setzt sich aus den bisherigen Geschäftsführern Martin Kupper und Astrid Walter zusammen. Beide wurden auf dem Festakt auch als neuer hauptamtlicher Vorstand offiziell begrüßt. Die Schlussworte sprach schließlich Karl-Heinz Driehorst. Als Vorsitzender des Kuratoriums ehrte er die scheidenden ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder Dr. Omar Mahjoub (Hannover) und Wilfried Lorenz (Bad Pyrmont). Sie bekamen eine Skulptur als Geschenk und gaben dem neuen hauptamtlichen Vorstand noch ein paar Worte mit auf den Weg: „Halten Sie das Familienwerk bei jeder Wetterlage auf Kurs.“ Leider nicht anwesend sein konnten Angelika Schürzeberg und Dr. Matthias Wilkening, doch auch sie wurden gebührend aus dem ehrenamtlichen Vereinsvorstand verabschiedet.