Kinderdorffamilie beim gemeinsamen Backen

Zusammen Leben mit gemeinsamen Erlebnissen in einer „ganz normalen“ Familie XXL – das zeichnet eine Albert-Schweitzer-Kinderdorffamilie aus. Hier schauen wir einfach mal bei Familie Sarnow in Alt Garge vorbei: Auch der Snack am Nachmittag entsteht im Team.

Foto © Albert-Schweitzer-Kinderdorf FaQ´s zum Albert-Schweitzer-Kinderdorf 

Bleckede/Niedersachsen: Es muss schon viel passieren, bis die aufmerksamen Mitarbeiter der Jugendämter Kinder von ihren leiblichen Eltern trennen. Vorher haben die Experten für die Kinder und deren Familien mit großem Aufwand viele andere Maßnahmen eingeleitet. Wenn das alles nicht ausreicht, bietet das Albert-Schweitzer-Kinderdorf beste Zukunftsperspektiven für junge Menschen, die in ihrem kurzen Leben schon viel erlebt haben.

Eine Albert-Schweitzer-Kinderdorffamilie nimmt bis zu sechs Kinder und Jugendliche auf. Mit diesen und gegebenenfalls ihren eigenen Kindern leben sie zusammen. Eine Stärke dieses besonderen Modells ist es, dass auch Geschwister in einer Familie zusammenbleiben können. Ausgebildete Erziehungsprofis (Erzieher, Heilerziehungspfleger und auch diplomierte Pädagogen) können quasi zu Hause arbeiten. „Mit Pantoffeln und im Schlafanzug direkt zum Arbeitsplatz, das kann nicht jeder“, sagt Kinderdorfmutter Christine augenzwinkernd.
Die Frauen und Männer, die im Albert-Schweitzer-Kinderdorf Alt Garge (Landkreis Lüneburg) als Kinderdorfeltern arbeiten, gestalten ihre Aufgabe mit großem menschlichem Engagement.

Erziehungsleiter Torsten Duschek

Das war schon in den Anfangsjahren seit 1969 so. Und doch hat sich das Berufsbild der Kinderdorfeltern stark gewandelt.
Erziehungsleiter Torsten Duschek: „Unsere ersten Kinderdorffamilien entstanden vor 51 Jahren aus dem Anliegen heraus, Kindern, die verwaist oder in Not waren, ein Zuhause zu geben. Heute ermöglichen sie die professionelle Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen dauerhaft oder für längere Zeit nicht in ihren eigenen Familien aufwachsen können.“

Es handelt sich um Kinder oder Jugendliche, die intensive Betreuung im Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) brauchen. Sie stammen aus Familien mit erheblichen Problemen, sind teilweise entwicklungsverzögert oder verhaltensauffällig.
Ein starkes Familien-Team gibt Kindern Halt
Viele der Kinder haben einen deutlich erhöhten Förderbedarf. Daher leisten Albert-Schweitzer- Kinderdorfeltern auf der Basis individueller Hilfepläne professionelle (heil)pädagogische Arbeit. Weitere Sozial-Pädagogen, Erzieher, Hauswirtschaftskräfte und externe Therapeuten unterstützen sie dabei. Die Zusammenarbeit mit den leiblichen Eltern und dem Jugendamt hat einen hohen Stellenwert. Das Team der Erziehungsleiter koordiniert alle komplexen Prozesse.
Ein Albert-Schweitzer-Kinderdorf bietet echte Zukunftsperspektiven
Der Alltag in den Familiengruppen ist so bunt und quirlig wie in jeder größeren Familie. Schließlich wollen vom Baby bis zum Teenager ganz unterschiedliche Persönlichkeiten zu ihrem Recht kommen. Kindergarten, Schule oder Ausbildung, Hausaufgaben und Hobbys prägen den Tagesablauf. Dazu kommen spezielle Förder- und Therapiestunden für einzelne Kinder.
Viele Kinder und Jugendliche lernen in ihrer Kinderdorffamilie zum ersten Mal ein Familienleben kennen, das alle gemeinsam aktiv gestalten. Ein großer Teil der ehemaligen Kinderdorfkinder führt heute ein ganz normales Leben. Die meisten erreichen einen Schulabschluss, viele haben eine Berufsausbildung und sind berufstätig. Manche sind inzwischen selbst Eltern und pflegen den Kontakt zu ihren früheren Kinderdorfeltern.
Jede Familiengruppe führt ihr eigenes, weitgehend selbstständig gestaltetes Leben. Das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Alt Garge stellt den Kinderdorffamilien ausreichend Wohnraum für die gesamte Familie zur Verfügung. Großzügige, perfekt ausgestattete Häuser liegen dezentral im gesamten Landkreis Lüneburg oder direkt im Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Alt Garge.
Hintergrund zum Träger:
Über das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.
Der Verein ist eine starke Gemeinschaft in der rund 900 Mitarbeiter mehr als 3.400 Menschen in ambulanten und stationären Einrichtungen betreuen. Der Name ist Konzept: In elf niedersächsischen Städten und Gemeinden wurden regionale Dienstleistungszentren für Menschen geschaffen. Der gemeinnützige Verein bietet individuelle Hilfen für Kinder und Jugendliche, alte, kranke und behinderte Menschen. Viele Menschen vertrauen in den einzelnen Einrichtungsteilen auf die familienähnlichen Strukturen; ein großes Gemeinschaftswerk für hilfebedürftige Menschen: das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.
Kontakt zum Albert-Schweitzer-Kinderdorf
Am Pfahlberg 1, 21354 Bleckede
Telefon: 0 58 54 / 88 0
E-Mail:
Internet: www.kinderdorf-alt-garge.de
Hintergrund Albert-Schweitzer-Kinderdorf Alt Garge
Das Kinderdorf Alt Garge ist eine Einrichtung der Jugendhilfe mit sozialpädagogischen Betreuungs- und Beratungsangeboten in Stadt und Landkreis Lüneburg. Die Jugendprojekte Lüneburg und das Jugend- und Familienzentrum Bleckede sind organisatorisch Bereiche des Kinderdorfes Alt Garge.
Bildunterschrift: Zusammen Leben mit gemeinsamen Erlebnissen in einer „ganz normalen“ Familie XXL – das zeichnet eine Albert-Schweitzer-Kinderdorffamilie aus. Hier schauen wir einfach mal bei Familie Sarnow in Alt Garge vorbei: Auch der Snack am Nachmittag entsteht im Team. Foto © Albert-Schweitzer-Kinderdorf