Der hauptamtliche Vorstand gratuliert zum Wechsel (von links): Astrid Walter, Natascha Surace, Harald Kremser und Martin Kupper
[Uslar]- Mit großen Veränderungen geht es im Sommermonat Juli für das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. weiter. Neben der Bestellung der bisherigen Geschäftsführung zum hauptamtlichen Vorstand gab es auch im Kinderdorf eine einschneidende Veränderung: Harald Kremser wechselt auf eine Stabstelle in der Geschäftsstelle und die ehemalige Leiterin des Berufsförderzentrums Natascha Surace übernimmt künftig die Funktion als Einrichtungsleiterin des Uslarer Kinderdorfs.
Harald Kremser bringt die Entwicklung voran
Seit 1995 ist Harald Kremser bereits im Albert-Schweitzer-Familienwerk tätig. Zunächst arbeitete er als gesetzlicher Betreuer und entwickelte Ende der 1990er Jahre die Ambulanten Hilfen, die heute größter Teilbereich der Wegbegleiter im Albert-Schweitzer-Familienwerk sind. Im Jahre 2003 übernahm Harald Kremser die Leitung des Kinderdorfs in Uslar.
Mit seiner Zeit als Kinderdorfverantwortlicher ist er durchaus zufrieden: „Ich denke, ich habe in den 19 Jahren meiner Tätigkeit eine Menge im Sinne der Kinder- und Jugendhilfe bewirken können. Es ist gelungen, die Kinderdorfhäuser von Grund auf zu renovieren und die Teams in den Familien und Gruppen personell deutlich zu verstärken“ resümiert Harald Kremser über einige der Dinge, die er im Kinderdorf einfach „angepackt“ hat. Überhaupt konnte er im Laufe der Jahre den Personalschlüssel in allen dem Kinderdorf angehörigen Bereichen deutlich erhöhen und erinnert sich an die Anstrengungen, die dafür nötig waren. Egal ob Heimaufsicht oder Kostenträger: viele Stellen mussten vor der Umsetzung solcher Ziele von diesen Plänen erst überzeugt werden.
Doch auch fachlich hat Harald Kremser dem Kinderdorf seinen Stempel aufgedrückt: Er hat die Fachlichkeit weiterentwickelt, die systemische Beratung konsequent eingeführt und – worauf Harald Kremser besonders stolz ist – die Beteiligung der Kinder an Entscheidungsprozessen mittels des einrichtungseigenen Kinderparlaments initiiert.
Obwohl er den Job immer gern ausgeübt hat, stellte er fest, dass das Kinderdorf auch nochmal frischen Wind gebrauchen könnte und er selbst auch gern bis zu seiner Rente noch einmal in einem anderen beruflichen Bereich unterwegs wäre. Er trat in Gespräche mit der Geschäftsführung und konnte nun dank toller Unterstützung zum 01. Juli in die Organisationsentwicklung wechseln. „Da habe ich große Lust drauf“ sagt Harald Kremser weiter und freut sich, dass mit seiner Nachfolgerin Natascha Surace auch ein echter Generationenwechsel in der Führung des Uslarer Kinderdorfs vollzogen wird.
Frischer Wind für die Zukunft
Natascha Surace ihrerseits kennt das Albert-Schweitzer-Familienwerk aus beruflicher Perspektive seit 2014. Damals startete sie in der Jugendwerkstatt als Sozialpädagogin. Im Rahmen ihrer Stelle bot sie Jugendlichen und Erwachsenen Einzelfallhilfe und Gruppentrainings an, gab zudem Stützunterricht im schulischen Bereich. Auch Erlebnispädagogik, viel Beratungsleistungen sowie Krisenintervention und Behördenkontakte gehörten in ihren Aufgabenbereich. Mit Übernahme der Leitungsstelle im Berufsförderzentrum kamen zudem noch Personalverantwortung, Budgetarbeiten und verschiedene weitere wirtschaftliche Aspekte hinzu.
Dass der Leitungsposten des Kinderdorfs, zu dem auch das Berufsförderzentrum als ihr Verantwortungsbereich gehört, frei wird, kam überraschend. Viele Überlegungen zu den Anforderungen und Chancen führten zu dem Ergebnis, sich selbst zu bewerben.
Natascha Surace empfand diesen möglichen Wechsel der Führungsposition als einen großen Reiz bei dem sie, in wesentlich größerem Rahmen, ihre Ideen, Kenntnisse und Erfahrungen einbringen kann. Ihr Statement ist eindeutig: „Ich freue mich auf diese neue Herausforderung.“ Ein großes Anliegen ist ihr die Vernetzung der Abteilungen. Sie möchte einen großen Fachkräftepool initiieren, in dem alle Beteiligten voneinander lernen, sich unterstützen und so voneinander profitieren können. „Ich möchte mich mit meiner Arbeit identifizieren“ sagt Natascha Surace. Übergreifend denken und arbeiten ist ihre Devise, mit der sie sich auch dem wichtigsten Thema der sozialen Bereiche widmen will: Dem Fachkräftemangel.
Im feierlichen Ambiente fand der offizielle Wechsel am 01. Juli im Kinderdorf mit allen Mitarbeitenden und vielen geladenen Gäste sowie Partnern statt. Für ihre neuen beruflichen Wege wünscht das Albert-Schweitzer-Familienwerk dem und der sehr geschätzten Kollegen und Kollegin viel Erfolg und Freude auf ihrem neuen beruflichen Weg.